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Der neue Trend in den USA: Leasing statt kaufen!

06.10.2013: Die Solarenergie hat in den USA an enormer Bedeutung gewonnen. Der Trend zur umweltfreundlichen Energieerzeugung ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Eine davon ist, dass die Module in den USA geleast werden können und deshalb wesentlich erschwinglicher sind als hierzulande. Deutsche Solarhersteller zerbrechen immer häufiger an den billigen Konkurrenzprodukten aus Asien. In den USA werden die Kunden durch ein billiges Leasings-Konzept angelockt.

Solaranlagen leasen beinhaltet vielseitige Vorteile

In den USA wird im Durchschnitt in jeder vierten Minute eine neue Photovoltaikanlage aufgestellt. Die amerikanische Regierung möchte den Solarmarkt bis zum Jahr 2016 auf einen Gesamtwert von 300 Milliarden Dollar steigern. Dieses Volumen wird ca. 440.000 neue Jobs schaffen. Die Leistung der Solarkraftwerke soll sich in ganz Amerika auf mehr als 28 Gigawatt belaufen. Das entspräche der Leistung von 25 Atomkraftwerken. Von dem Boom profitieren insbesondere Großunternehmen wie Canadian Solar, Sunpower und Solarcity. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Das Wachstum hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Das Motto in den USA lautet „Solar für alle“. Jeder, der ein Eigenheim besitzt, sollte die Chance auf eine eigene Solaranlage haben. Beim Leasing fallen keine Wartungs- und Anschaffungskosten an. Außerdem muss die Anlage nicht selbstständig gesteuert werden. Die staatlichen Förderprogramme sehen eine Steuerbefreiung vor: Wer eine Photovoltaikanlage kauft, erhält 30 Prozent des Kaufpreises als Steuergutschrift. Eigenheimbesitzer lassen sich ihre Solaranlage kostenlos aufs Dach setzen und leasen die Module für 20 Jahre. Die Strompreise werden sofort gesenkt: Schließlich existieren keine Anschaffungskosten, die amortisiert werden müssten.

Vorteile für die Hersteller

Das „Null Dollar Geschäftsmodell“ hat Charme. Die Hersteller der Anlage gelten als Eigentümer der Anlage und streichen daher alle Fördermittel und Steuergutschriften ein. Zudem können die Leasing-Anbieter die monatlichen Leasing-Beiträge kassieren. Durch das extrem kostengünstige Geschäftsmodell werden zahlreiche Kunden angelockt, die sich eine Solaranlage sonst nicht leisten könnten. Die Kehrseite für die Industrie liegt darin, dass ein riesiger Kapitalbedarf besteht. Schließlich müssen die Anschaffungskosten komplett selbst getragen werden: Die Leasing-Beiträge kommen nur nach und nach in die Kasse. Die Steuergutschriften können an andere Personen weiterverkauft werden. Deshalb investieren insbesondere Banken, Großkonzerne und Fonds. Zu den Investoren der Solarbranche gehören auch renommierte Größen wie Google und Goldman Sachs.

Funktionsweise des Leasings

Das Leasing funktioniert auf eine bestimmte Art und Weise. Die Leasingnehmer erhalten zwei Stromzähler: Einer läuft vorwärts und einer rückwärts. Sobald die Solaranlage mehr Strom produziert als als benötigt wird, wird dieser Strom direkt in das Stromnetz eingespeist. Der Versorger erhält einen monatlichen Abschlag und rechnet diesen am Ende des Jahres ab. In sonnenreichen Regionen wie Kalifornien produzieren die Anlagen mitunter 30 Prozent mehr Energie als in Deutschland. Die Leasing-Unternehmen kümmern sich sowohl um die Steuerung als auch um die Wartung und den Aufbau der Anlage. Die Förderung der Solarenergie wird bisher nur in zwölf von 50 amerikanischen Bundesstaaten gewährt.

Stetige Wertsteigerung

In puncto Solarenergie ist von einer hohen wirtschaftlichen Bedeutung auszugehen. Die Kursentwicklung von Sunpower verdeutlicht dies: Der Wert der Aktie hat sich innerhalb eines Jahres mehr als vervierfacht. Solarpower gehört zu den größten Unternehmen der amerikanischen Solarbranche und produziert die Solaranlagen selbst. Neben der Versorgung von Eigenheimen werden ganze Solarparks errichtet. In den anstehenden Jahren ist mit einem weiteren Wachstum des amerikanischen Solarmarktes auszugehen. Das Konzept mit dem kostengünstigen Leasing hat sich bewährt. Kritiker bemängeln, dass die Hausbesitzer mit dem Kauf einer Solaranlage günstiger wegkommen: Allerdings ist das Leasing schlichtweg bequemer. Außerdem hat nicht jeder Hausbesitzer gerade einmal 20.000 Euro zur Verfügung stehen.

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