24.08.2015: Das Industrieministerium in Peking gab kürzlich bekannt, dass die in China ansässigen Photovoltaik-Hersteller im ersten Halbjahr 2015 im Wert von rund 31 Milliarden US-Dollar Waren produziert haben. Deren Export war jedoch nach Aussage der Behörde rückläufig.
Chinesische Photovoltaik-Produzenten dominieren die Märkte!
Nach Angaben des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) in Peking wurden im ganzen Land Photovoltaik-Produkte mit einem Gesamtwert von 200 Milliarden Yuan erzeugt. Das Entspricht umgerechnet einem Wert von exakt 31,26 Milliarden US-Dollar. Die chinesischen Hersteller haben damit nicht nur eine magische Marke geknackt, sondern auch ihre Vorherrschaft auf den Märkten abermals mit Nachdruck gestärkt. Noch im ersten Halbjahr 2014 betrug der Ertrag der Hersteller lediglich 23,44 Milliarden US-Dollar, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Der Export von Photovoltaik-Produkten ist rückläufig
Der Export von Wafer, Modulen und Batterien für Photovoltaik-Anlagen belief sich auf einen Gesamtwert in Höhe von 7,7 Milliarden US-Dollar. Vor 12 Monaten deckt dieser ermittelte Wert eine rückläufige Tendenz auf. Im selben Vorjahreszeitraum konnten die Photovoltaik-Hersteller in China rund 8,2 Milliarden US-Dollar für sich verbuchen. Im gleichen Zeitraum wurden laut MIIT 74.000 Tonnen Silizium hergestellt. Das entspricht einem Plus von 15,6 Prozent bzw. der Herstellung von 4,5 Milliarden Wafer.
Neue Photovoltaik-Anlagen steigern die Nachfrage sowie die Leistungskapazität
Die Behörden in China gaben in ihrem Bericht darüber hinaus bekannt, dass innerhalb der ersten sechs Monate Photovoltaik-Anlagen installiert worden seien, die eine Gesamtleistung von ungefähr 7,7 Gigawatt erzeugen können. In der staatlichen Stellungnahme heißt es allerdings weiter, dass „einige“ dieser Anlagen aufgrund einer potentiell möglichen Überlastung der Netze zunächst nicht in Betrieb genommen werden (können). Für das komplette Jahr 2015 möchte die Nationale Energieagentur NEA weitere 17,8 Gigawatt bereitstellen. Ob das Ziel in dieser Zeit in die Realität umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten.
Chinas Industrieverbände verlangen die Verdoppelung des Ausbauziels
Vor dem Hintergrund eines starken Wachstums im Inland fordern dennoch drei in China führende Industrieverbände die chinesische Regierung auf, das nationale Ziel für den Ausbau von Photovoltaikanlagen bis zum Jahr 2020 auf 200 Gigawatt zu erhöhen. Grund der Forderung ist eine eventuell entstehende Erzeugungslücke, wenn die Ausbaupläne in den beiden Bereichen Kernenergie und Wasserkraft bis 2020 nicht eingehalten werden können. Nach Auffassung zahlreicher Experten auf diesem Gebiet sei die Photovoltaik am ehesten dazu im Stande, etwaige Defizite zuverlässig aufzufangen.
Vorschlag wurde der Regierung in Peking schriftlich unterbreitet
Die Verbände haben der chinesischen Regierung in Peking ihren Vorschlag schriftlich unterbreitet, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg erfahren haben will. Der in dem Dokument enthaltene Plan sieht vor, dass die Anzahl an Photovoltaik-Installationen in naher Zukunft um das Sechsfache steigen soll. Stimmte die Regierung zu, würde das für die Photovoltaik-Hersteller mit hoher Wahrscheinlichkeit ein beträchtliches Umsatzplus nach sich ziehen. Die derzeit kumulierte Leistungskapazität aller Photovoltaik-Anlagen beläuft sich laut Schätzung auf circa 33 Gigawatt.
Atom-Technologie erfüllt nicht die notwendigen Sicherstandards
Nach Auffassung der Industrieverbände genüge die aktuell vorhandene Atom-Technologie nicht den geforderten Sicherstandards, wodurch sich der Kapazitäten-Ausbau maßgeblich verlängere. Die benötigten 58 Gigawatt könnten daher unter Berücksichtigung des derzeitigen Tempos bis zum Jahr 2020 nicht realisiert werden. Auch im Bereich Wasserkraft sei das fokussierte Ausbauziel weit entfernt.
(Quelle: http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/beitrag/china–verbnde-fordern-verdopplung-des-pv-ausbauziels-auf-200-gigawatt-bis-2020_100020118/)